Besuch 2018
Beteiligung: Das Projekt involvierte 620 Bürgerinnen und Bürger, insbesondere 152 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Städten Entrammes, Forcé und Parné sur Roc (Frankreich) und 464 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Gemeinde Rosendahl (Deutschland).
Ort / Datum: Die Veranstaltung fand in Rosendahl (Deutschland), vom 10.05.2018 bis 13.05.2018 statt.
Kurze Beschreibung:
Tag 1 / 10.05.2018:
Das Projekt begann mit einem interaktiven Nachmittag, der zum einen der (Wieder-)Begegnung zwischen den Teilnehmenden, zum anderen der Einführung in die Thematik diente. Christoph Gottheil, Bürgermeister der Gemeinde Rosendahl, stellte die Entwicklung der Flüchtlingszahlen und -arbeit seit dem letzten Treffen vor. In einem World-Café stellten vier Schulen der Region ihre internationalen Projekte und Aktivitäten vor. Die Schülerinnen und Schüler konnten sich über viel Aufmerksamkeit freuen und ihre individuellen Auslandserfahrungen mit einem großen Publikum teilen. Die Einbindung der Jugendlichen als Multiplikatoren für die Relevanz des europäischen Engagements hat sich hier, wie bereits häufiger in der Partnerschaft, als Glücksgriff erwiesen, da die Berichte aus erster Hand eine spürbare Wirkung erreichten.
Speziell für die jugendlichen Teilnehmer wurde anschließend ein Workshop zu den Europäischen Grundrechten angeboten, in dem unter anderen Buttons mit den Lieblingsgrundrechten gebastelt wurde. Im Anschluss fand eine Podiumsdiskussion zwischen den anwesenden Bürgermeistern zu aktuellen Themen der Partnerstädte statt, die europäische Themen explizit aus der lokalen Perspektive beleuchtete.
Tag 2 / 11.05.2018:
Hauptprogrammpunkt des zweiten Projekttages war der Aktionstag in Rosendahl-Holtwick, dessen Workshops das nachhaltige bürgerschaftliche Engagement in den Mittelpunkt stellten.
- Standortbesichtigung Biobauernhof Barenbrügge
Biobauer Franz-Josef Barenbrügge begrüßte rund 50 Teilnehmende zum Workshop zu Chancen und Herausforderungen der nachhaltigen Landwirtschaft auf seinem Hof, der seit 29 Jahren ökologisch bewirtschaftet wird. Nach einer kurzen Betriebsvorstellung (138 ha Fläche, 55 ha Kleegras, 25 ha Mais, 30 ha Getreide und 28 ha Dauergrünland) wurden die Praxis der Milchviehhaltung und des Ackerbaus diskutiert. Bauer Barenbrügge erläuterte die Abläufe auf dem Hof, die mechanische Unkrautbekämpfung, den Melkstand und die Bedeutung der Leguminosen im ökologischen Landbau.
- Exkursion Windpark Holtwicker Mark
Der Bürgerwindpark entstand nach der Katastrophe von Fukushima auf Initiative von 10 Grundstückseigentümern. Von Anfang an war es Teil des Konzepts, die Finanzierung ohne externe Investoren zu realisieren. So wurden insgesamt 56 Bürgerinnen und Bürger der Region in die Finanzierung eingebunden. Jährlich produziert der Windpark 34.844.000 kWh Strom. Initiator und Geschäftsführer Matthias Schulze Temming präsentierte sein Projekt und beantwortete Fragen zu den verschiedenen Schritten von Planung bis Realisierung des Bürgerprojekts.
- Wie Hilfe für Geflüchtete in Rosendahl funktioniert
70 Teilnehmende fanden sich in den Räumlichkeiten des SW Holtwick 1926 e.V. ein, um am Austausch zwischen Geflüchteten, Flüchtlingshelfern und Projektteilnehmenden teilzunehmen. Unter den Stichworten „Arbeitssuche / Arbeitsmarkt“, „Ehrenamt / Alltag“ und „Ehrenamt /Bildung und Erziehung“ unterhielt man sich über die Hilfestellungen, die Geflüchtete in Rosendahl erhalten können, deren Erfahrungen als Neuankömmlinge in der Gemeinde und den Perspektiven, die sich für sie auf dem Arbeitsmarkt bieten.
Beteiligt waren hier die Rosendahler Flüchtlingshilfe, der Frauenstammtisch Osterwick, zwei lokale Unternehmen, die Geflüchtete eingestellt haben, der Jobcoach der Arbeitsagentur sowie das Integrationsprojekt „WiWo“ - Projekt (Willkommen und Wohlfühlen). Die Partizipation Geflüchteter an allen Gesprächsrunden war dabei integraler Bestandteil der Workshops.
- Kreativwerkstatt: Wir gestalten „Heimat im Koffer“
Künstlerin Marion Eising lud zur kreativen Auseinandersetzung mit dem eigenen Heimatbegriff ein. Gruppenweise gestalteten etwa 45 Teilnehmende bunte Koffer, die nicht nur die jeweilige deutsche, französische oder individuelle Heimat thematisierten, sondern auch die europäische Dimension der Zugehörigkeit berücksichtigten. Die fertigen Kunstwerke wurden beim Festabend ausgestellt, in den nächsten Monaten werden sie in den verschiedenen Schulen und im Rathaus der Gemeinde Rosendahl gezeigt werden.
Gut 50 jugendliche Teilnehmer der Begegnung unternahmen parallel zu den morgendlichen Workshops eine Kanutour auf der Stever und konnten sich da schon kräftig austoben. Freudestrahlend stießen sie gegen Mittag wieder zu den anderen Teilnehmern.
Nach einem gemeinsamen Imbiss, ausgerichtet von Sportverein SW Holtwick 1926 e.V., fanden ein deutsch-französisches Fußballspiel und eine Dorfrallye entlang außergewöhnlicher Orte in Holtwick statt. Auch hier standen private und bürgerschaftliche Initiativen im Mittelpunkt der Auseinandersetzung. Am Abend fand der traditionelle deutsch-französische Freundschaftsabend mit Tanz und Musik statt und sorgte für ausgelassene Stimmung und viel Esprit.
Tag 3 / 12.05.2018:
Der dritte Tag stand im Zeichen der EUREGIO und dem deutsch-niederländischen Grenzland. Mit der Exkursion ins niederländische Enschede wurde die Nähe Europas in der Region erfahrbar. Am Beispiel des nach der Explosion einer Feuerwerksfabrik vollständig neu aufgebauten Stadtteils Roombeek wurden Perspektiven für nachhaltigen Städtebau diskutiert.
Tag 4 / 13.05.2018:
Abgeschlossen wurde das diesjährige Projekt mit einem ersten Planungstreffen der Vereinsvorstände für die Jahre 2019 und 2020, in denen das 50-jährige Bestehen der Partnerschaft mit vielen Angeboten innerhalb eines zweijährigen Aktionszeitraums begangen werden soll, und einer Evaluation unter den Teilnehmenden
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AZ v. 14.05.2018 "Viele haben Feuer gefangen"

AZ v. 12.05.2018 - Heimat in den Koffer gepackt

AZ v. 12.05. 2018 - Gelebte Freundschaft