Wir müssen die jungen Leute ins Boot holen / Stattlicher Baum mit Früchten
Noch nie zuvor haben so viele Teilnehmer das Partnerschaftstreffen genossen. Mit Dolmetscher-Unterstützung von Thomas Körbel sprach unser Redaktionsmitglied Frank Wittenberg mit Jean-Marc Desnoë, Vorsitzender des Partnerschaftskomitees Entrammes.
Jean-Marc, warum wird die Resonanz auf die Begegnung immer größer?
Jean-Marc Desnoë: Vielleicht hat es mit unserem 40-jährigen Jubiläum in zwei Jahren zu tun. Mittlerweile ist in manchen Familien die dritte oder vierte Generation dabei.
Was war das besondere Erlebnis des Treffens 2008?
Desnoë: Ich freue mich besonders darüber, dass die jungen Tänzerinnen und die Radfahrer mitgekommen sind. Für die Radfahrer war es ein spezielles Erlebnis – sie werden wohl in zwei Jahren lieber mit dem Bus kommen . . .
Wie sehr hilft die Schulpartnerschaft der gemeinsamen Sache?
Desnoë: Das ist ganz wichtig. Der Kontakt zwischen den Schulen in Darfeld und Parné hat schon vor einigen Jahren begonnen, das ist immer weiter gewachsen. Es ist sicher mit viel Arbeit für die Lehrer verbunden, und es benötigt Zeit – aber wer es will, der schafft es auch.
Wäre so eine Freundschaft auch für die anderen Ortsteile denkbar?
Desnoë: Wir haben das Thema im Rahmen dieses Treffens angesprochen. Die öffentliche Schule Entrammes könnte sich eine Beteiligung vorstellen. Ich hoffe, dass es klappt.
Was wird die wichtigste Aufgabe für die nächsten Jahre sein?
Desnoë: Im Vordergrund muss stehen, dafür zu sorgen, dass die Partnerschaft weiter existieren kann. Bei uns in der Mayenne gibt es etliche Beispiele von deutsch-französischen Partnerschaften, die einfach eingeschlafen sind.
Warum?
Desnoë: Weil sich die Situation verändert hat. Die Idee der Partnerschaften war die Versöhnung zwischen Deutschen und Franzosen. Heute hat sich in Europa ein ganz anderes Bewusstsein entwickelt. Wir müssen die jungen Leute ins Boot holen und mit unserer Partnerschaft alle Altersklassen ansprechen.
AZ vom 05.05.2008 - fw -

Stattlicher Baum mit Früchten
Als Franzosen und Deutsche trotz des beengten Raumes die Tanzfläche stürmten, lehnte sich Erich Gottheil entspannt zurück. „Ich bin sehr erleichtert“, gab der Geschäftsführer des Rosendahler Partnerschaftskomitees zu. „Alles hat gut geklappt.“ Eine Mammutaufgabe hat er mit seinem Team gestemmt – allein beim deutsch-französischen Abend waren 341 Teilnehmer dabei.
Ein Zahl, die es noch nie zuvor gegeben hatte. „Es ist ein Zeichen dafür, dass die Partnerschaft nicht nur lebt, sondern sogar wächst“, freute sich Bürgermeister Franz-Josef Niehues. Aus einem kleinen Bäumchen sei in 38 Jahren ein stattlicher Baum entstanden, der sogar Früchte trage – die Schulpartnerschaft zwischen Darfeld und Parné. „Vielleicht können wir die auch in den anderen Orten ausbauen“, hoffte Niehues.
Seine Kollegin Annette Chesnel aus Forcé freute sich besonders darüber, dass die Radfahrer und die jungen Tänzerinnen dabei gewesen seien: „Von dieser Energie können wir nur begeistert sein.“ Seit sieben Jahren dürfe sie selbst den Austausch begleiten – „und ich bin überrascht, wie schnell man dabei neue Freunde gewinnen kann.“ Die neue Bürgermeisterin von Parné, Elisabeth Pannard, musste aus gesundheitlichen Gründen auf die Mitreise verzichten, ließ aber herzliche Grüße von Dany Labri übermitteln.
Abschied nehmen hieß es gestern Morgen nach einem beeindruckenden Gottesdienst, zelebriert von Pastor Hubert Hambrügge und mitgestaltet von den Jagdhornbläsern St. Hubertus Coesfeld. Zuvor stand Gästen und Gastgebern der komplette Samstag zur freien Verfügung. Eine richtige Entscheidung, betonte Erich Gottheil. „Es muss auch Zeit in den Familienverbänden bleiben“, erklärte er. „Es war auch der Wunsch der Jugendlichen, einen kompletten Tag für sich zu haben.“
AZ vom 05.05.2008 - fw -
