Digitalisierung schreitet weiter voran
Arbeitsblätter erstellen, neue Plattformen nutzen und digital mit Eltern kommunizieren – im Rahmen eines pädagogischen Sondertages haben sich die Lehrerinnen und Lehrer der Sebastian-Grundschule in Osterwick die Basics beim Umgang mit digitalen Endgeräten angeeignet. „Learning by doing – wir schlüpfen quasi in der Rolle der Schüler“, erklärt Schulleiter Thomas Middelberg. Die Laptops, auf denen fleißig herumgetippt wird, sollen von nun an in den Unterricht integriert werden.
Zur Verfügung gestellt hat die Geräte die Gemeinde – ausgestattet wurde dabei nicht nur die Grundschule in Osterwick, sondern auch die in Darfeld und Holtwick sowie die Paulus-van-Husen-Schule Legden/Rosendahl. Neben Laptops sind von nun an auch iPads und große Bildschirme in den einzelne Klassen Teil der Schullandschaft in der Gemeinde. „Wir wollen die Kinder immer weiter heranführen“, hat Middelberg bereits genaue Vorstellungen. „Im Herbst könnte zum Beispiel ein kleines Foto-Projekt gestartet werden.“ Die Kinder würden dann Bilder mithilfe der iPads machen, auf den großen Displays könnten die Ergebnisse dann allen präsentiert werden. „Ein anderer Ansatz wäre das Produzieren von eigenen, kleinen Lernvideos“, ergänzt der Schulleiter. Einerseits könne so das Gelernte beim Erstellen vertieft werden, andererseits durch wiederholtes Abspielen Wissen aufgefrischt werden.
Nicht nur für die Schüler bieten sich ganz neue Möglichkeiten, auch Lehrer profitieren von der Ausstattung. „Jeder Lehrer hat seinen eigenen Laptop mit Dienst-Mailadresse und Cloud“, verrät Middelberg. Die Unterrichtsvorbereitung kann nun in digitaler Form erfolgen. „Ein digitaler Wochenplan für die Schüler kann da ein erster Schritt sein“, schaut er voraus. Genutzt wird dafür ein Programm namens „Padlet“. Die Plattform kann für das Hochladen von Elterninformationen, Stundenplänen oder eben selbsterstellten Arbeitsblättern genutzt werden. Neben den Lehrergeräten sind auch Leih-Laptops für Kinder ohne Endgeräte zu Hause vorhanden. „So wird beispielsweise im Quarantäne-Fall der Schulstoff nicht verpasst“, freut sich der Schulleiter.
Durch die neuen technischen Hilfsmittel soll allerdings nicht der Unterricht an der Tafel zum Erliegen kommen. „Die Kinder müssen weiter per Hand schreiben“, betont Middelberg. „Es handelt sich bei der Technik eher um eine Ergänzung, nicht um ein Ersatz.“
AZ vom 19.11.2020 - Leon Eggemann -
