Pferde als Kulturgut unterstützen
Höven. Die Rekener Charta, mit der die Freizeitreiter für Pferde als altes Kulturgut, moderne Therapeuten, gute Freunde und Sportskameraden eintreten, ist um drei Unterschriften reicher.
Dressurlegende Klaus Balkenhol, dessen in zahlreichen Grand-Prix-Prüfungen erfolgreiche Tochter Anabel und Beatrix Schulte Wien vom Deutschen Institut für Pferdeosteopathie in Dülmen (DIPO) unterzeichneten jetzt die Schriftrolle auf dem Anwesen der Familie Balkenhol in Höven.
Die Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer Deutschlands (VFD) hatte als Initiatorin mehrere Stafettenreiter auf den Weg nach Höven geschickt – unter ihnen auch Elke Waning aus Osterwick, Lucia Agnes Yuen aus Billerbeck und Heike Alfert-Eining aus Heek.
Die Reiter der VFD führten auf ihrem Ritt von Coesfeld nach Osterwick die Schriftrolle bei sich, auf der für das Unterwegssein mit Pferden ohne Grenzen geworben wird. Außerdem treten die Unterzeichner der Charta ein für lebenslange Fortbildung von Mensch und Tier und die Wertschätzung und Erhaltung der Natur. Es ist daher die Charta aller Reiter und Fahrer in Europa.
Birgit Landwehr vom VFD Nordrhein-Westfalen freute sich, dass Klaus Balkenhol immer wieder zeige, dass sportliche Höchstleistungen und pferdegerechter Umgang niemals ein Widerspruch seien. Sie fügte hinzu: „Gutes Horsemanship geht durch alle Reitweisen.“ Sie habe es spannend gefunden, dass sein Spitzenpferd Dablino seine Ängstlichkeit auch durch die Arbeit von Lina Tellinton Jones und Peter Kreinberg abgelegt habe, die der VFD sehr verbunden seien.
Mit der Rekener Charta möchte die VFD erreichen, dass neue Reitrouten durch Europa erhalten und geschaffen werden. Allein in Deutschland gibt es 60 000 Freizeitreiter. Im Münsterland ist bereits eine mehr als 800 Kilometer lange Reitroute angelegt. Es fehle allerdings noch an Reitstationen, wie Lucia Agnes Yuen aus Billerbeck mitteilte. Sie hat bereits mit ihrem Landhaus am Dahlberg eine Station in der Billerbecker Bauerschaft Westhellen geschaffen. In Billerbeck eigne sich das Hotel Weißenburg hervorragend für eine Reiterrast, wie Elke Waning äußerte. In Nottuln sei die Gaststätte Haus Waltering ideal für Pferdefreunde.
Die Rekener Charta soll aber auch helfen, Grenzen in den Köpfen zu überwinden, wie Birgit Landwehr betonte. „Die Bewegung außerhalb von Dressurviereck und Turnierplatz wird auch für Turnierreiter immer wichtiger.“ Das bestätigte Freizeitreiterin Heike Alfert-Eining aus Heek, die mit ihrem 19-jährigen Pferd Silvester nach Höven gekommen war. Ihre Töchter hätten mit Silvester früher an Turnieren teilgenommen. Jetzt freue sie sich, mit dem Pferd in ihrer Freizeit unterwegs zu sein. Auch Heike Alfert-Eining tritt für die Rekener Charta ein. Diese werbe um die Unterstützung für die Erhaltung, Pflege und besondere Wertschätzung der Pferde und für das Grundrecht von Mensch und Pferd auf einen freien Zugang zur Natur.
Die Unterzeichner der Charta setzen sich auch für die Förderung der Kinder- und Jugendarbeit ein. Birgit Landwehr: „Kinder erlernen durch den Umgang mit dem Pferd Werte wie Verantwortung, Respekt und Achtung vor allen Mitgeschöpfen.“
Heute ist die Rekener Charta in Bielefeld, danach wird sie in Warendorf unterzeichnet. Ende August wird die Schriftrolle dann in Reken erwartet. Bis dahin sollen noch möglichst viele die Rekener Charta unterschreiben und sich damit auch gegen Reitverbote und Pferdesteuern aussprechen. Im Reit-Zentrum Reken feiert die VFD vom 29. August bis 1. September ihr 40-jähriges Bestehen. Der Geburtstag steht unter dem Motto „Unterwegs mit Pferden in einem grenzenlosen Europa“.
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